Maßnahmen für eine starke Arbeitgebermarke: Employer Branding
In der Geschäftswelt herrscht in vielen Branchen und Industrien ein herber Fachkräftemangel. In den letzten Jahren hat sich auch die Erwartungshaltung der Fachkräfte und Arbeitssuchenden ein wenig verändert. Das Gehalt spielt natürlich weiterhin ebenso eine Rolle wie die möglichen Aussichten und Chancen im Unternehmen. Von großer Bedeutung ist aber auch die sogenannte Arbeitgebermarke. Was es damit genau auf sich hat, wieso diese für Bewerber besonders wichtig ist und welche Maßnahmen Sie hierfür ergreifen sollten, erfahren Sie im Folgenden.
Was ist eine Arbeitgebermarke?
Die Arbeitgebermarke wird auch als Employer Brand bezeichnet. Wie eine klassische Produktmarke, ist auch die Arbeitgebermarke gewissermaßen der Ausdruck der eigenen Identität. Mit Hilfe der Arbeitgebermarke können verschiedene Eigenschaften, Stärken oder Werte eines Unternehmens in Markenbotschaften gebündelt werden. Das Employer Branding umfasst also alle Maßnahmen zur Etablierung, Verbesserung oder der Festigung der Arbeitgebermarke.
Wichtig in diesem Zusammenhang zu wissen ist, dass die Bewertung einer Arbeitgebermarke nie objektiv erfolgen kann. Stattdessen besteht diese immer aus objektiven Merkmalen wie etwa den Arbeitsbedingungen, der Familienfreundlichkeit oder der Work-Life-Balance. Wichtig ist zudem, dass die Arbeitgebermarke jeweils ein glaubwürdiges und authentisches Bild des eigenen Unternehmens zeichnen sollte. Andernfalls wird dies zwangsläufig auf mittel- bis langfristige Sicht zu Einbußen in der Glaubwürdigkeit führen.
Wieso ist die Arbeitgebermarke so wichtig?
Wie eingangs bereits erwähnt, ist die Arbeitgebermarke heutzutage wesentlich stärker von Bedeutung als noch vor 20 oder 30 Jahren. Doch wieso ist das eigentlich so? Generell haben sich die Erwartungen der Arbeitnehmer und die Ausgangslage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verändert. Der Fachkräftemangel ist in allen Industrien spürbar. Die wenigen vorhandenen Fachkräfte können sich die besten Rahmenbedingungen für ihre Arbeit im Prinzip frei aussuchen.
Dabei sind längst nicht mehr nur das Gehalt und die Aufstiegsmöglichkeiten von Bedeutung. Insbesondere auch die weiteren Eigenschaften des Unternehmens spielen eine große Rolle. Mit einer gut aufgestellten und präsentierten Arbeitgebermarke können Sie die positiven Aspekte Ihres Unternehmens hervorheben und dieses so für Bewerber interessant machen. Bestenfalls sorgt eine starke Arbeitgebermarke also dafür, dass sich die Anzahl hochwertiger Bewerber für den eigenen Konzern deutlich steigert. Welche weiteren Vorteile damit einhergehen, dürfte auf der Hand liegen.
Nicht zu vergessen sind beim Blick auf das Employer Branding auch die bereits vorhandenen Mitarbeiter. Fühlen sich diese gut aufgenommen, nehmen sich die Mitarbeiter als Teil des großen Ganzen wahr. Dies kann zum einen zu einer ambitionierteren und effektiveren Arbeitsweise führen. Zum anderen können die Mitarbeiter aber unter Umständen auch positive Eigenschaften Ihres Unternehmens nach draußen tragen. Dies geschieht zum Beispiel dadurch, dass diese ihren Bekannten von den guten Arbeitsbedingungen bei Ihnen erzählen. Nicht zuletzt sind zufriedene Mitarbeiter deutlich seltener zu Kündigungen und Arbeitsplatzwechseln bereit. Das spart wiederum Zeit und Kosten für die Akquise neuer Mitarbeiter.
Maßnahmen für eine starke Arbeitgebermarke
Eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, ist natürlich keine kurzweilige Sache. Nicht also, was nach dem eigentlichen Tagesgeschäft kurzerhand nebenbei erledigt werden kann. Stattdessen sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Um welche Maßnahmen es sich dabei handelt, bringen wir Ihnen jetzt ein wenig näher.
Wichtig zu beachten ist, dass im Vorfeld der Maßnahmen bereits verschiedene Überlegungen und Gedanken erforderlich sind. Konkret sollten zum Beispiel die gewünschten Ziele definiert werden. Ebenso sollten Sie im Vorfeld mögliche Auswirkungen der Umgestaltung der Arbeitgebermarke ausloten und bewerten. Von großer Bedeutung ist zudem das Ermitteln der notwendigen Ressourcen und Investitionen. Erst wenn diese Rahmenbedingungen gesteckt sind, können Sie sich den eigentlichen Maßnahmen zuwenden:
Wie so oft, bildet die Basis die berühmte Analyse des Ist-Zustandes. Sie müssen also erst einmal eine Ausgangslage ermitteln, die sich rund um den Aufbau der Arbeitgebermarke in harte und weiche Faktoren unterteilen lässt. Zu den harten Faktoren gehören beispielsweise die Marktposition oder die Arbeitszeiten. Bei den weichen Faktoren ist wiederum die Rede von Dingen wie dem zwischenmenschlichen Umgang am Arbeitsplatz. Beide Faktoren sollten in die Analyse einfließen, um so mögliche Alleinstellungsmerkmale und Vorteile gegenüber der Konkurrenz aufdecken zu können.
Nicht jeder Arbeitssuchende kommt für Ihr Unternehmen in Frage. Mit Hilfe der Zielgruppenbeschreibung legen Sie deshalb fest, welche Bewerber konkret angesprochen werden sollen. Wichtig ist es hierfür, die Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen der Zielgruppe genau zu kennen. Ausloten können Sie dies am besten durch ein direktes und persönliches Gespräch. Eine dafür passende Frage werden Sie möglicherweise bereits in Bewerbungsgesprächen stellen. Mit der Frage: „Warum haben Sie sich für unser Unternehmen entschieden?“ kommen genau die Punkte ans Tageslicht, die für Ihre Zielkandidaten von Bedeutung sind.
Einer der wichtigsten Schritte beim Aufbau einer starken Arbeitgebermarke ist das Festlegen der richtigen Kommunikation. Diese sollte vor allem der gewünschten Zielgruppe entsprechen. Achten Sie bei der Kommunikation auch darauf, dass diese über alle Medien hinweg möglichst einheitlich auftritt. Welche Kommunikationskanäle für Sie am besten geeignet sind, kann variieren. In den meisten Fällen ist es aber ratsam, diese Kommunikation möglichst breitflächig auf vielen Kanälen umzusetzen.
Oftmals übersehen wird beim Aufbau einer starken Arbeitgebermarke die laufende Überwachung und Kontrolle. Sie sollten durchgehend prüfen, ob sich durch das Employer Branding Veränderungen eingestellt haben. Ist etwa die Anzahl der Bewerber deutlich gestiegen? Oder hat sich das Bild des Unternehmens in der breiten Öffentlichkeit gewandelt? Hierfür sollten Sie nicht nur interne Auswertungen und Zahlen prüfen. Insbesondere auch der Blick auf Bewertungsportale für Arbeitgeber oder Bewerbungsportale kann oftmals einen klaren Blick über die Außenwirkung des eigenen Unternehmens geben.
Fazit
Eine starke Arbeitgebermarke ist für Unternehmen vor allem in den letzten Jahren so richtig in den Vordergrund gerückt. Der Grund hierfür fußt auf zwei Säulen. Zum einen ist die Anzahl an Fachkräften in nahezu allen Industrien gestiegen. Die Fachkräfte legen zudem nicht mehr nur Wert auf Aufstiegsmöglichkeiten und Gehalt, sondern auch auf die Arbeitsbedingungen. Auf der anderen Seite kann das Employer Branding auch dafür sorgen, dass bereits vorhandene Arbeitskräfte seltener den Konzern wechseln und wichtige Expertise nicht stetig neu akquiriert werden muss. Für den Aufbau einer starken Arbeitgebermarke sollten verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Ebenso wichtig ist es zudem, den Prozess laufend zu überwachen und wenn nötig, Anpassungen vorzunehmen. Auch wenn der Weg zu einem effektiven Employer Brand holprig und lang sein kann, lohnt sich dieser definitiv. Eine Zusammenarbeit mit einer professionellen Marketingagentur kann bei der Gestaltung Ihrer eigenen Arbeitgebermarke hilfreich sein.